1897 - 1997 Freie Turnerschaft Preetz 100 Jahre

Bericht der Volleyballabteilung


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1. Der Beginn
Liest man die Schrift, die 1972 zum 75-jährigen Bestehen der Freien Turnerschaft herausgegeben wurde, so ist dort noch kein Wort über die Volleyballsparte zu finden. Noch halb im Verborgenen gab es jedoch im Preetzer Fachgymnasium junge Leute, die gemeinsam mit ihrem Lehrer Asmus Thomsen das Pritschen, Baggern und Schmettern übten. In dieser Neigungsgruppe wurde die Geburtsstunde der Volleyballabteilung vorbereitet, und so wurde Asmus 1972 zum engagierten Gründungsvater einer neuen Sparte in der FT. Die Abteilung feiert also 1997 auch ein Jubiläum: 25 Jahre Volleyball in der FT ! ! !

2. Die Leitung der Abteilung

Asmus Thomsen 1974

Wenn man etwas in die Welt setzt, muss man natürlich auch die Verantwortung übernehmen! Das tat Gründungsvater Asmus Thomsen mit großem Elan. Unter seiner Leitung etablierte sich die Abteilung zu einem erfolgreichen Bestandteil des Vereins. Als er 1977 auf der Jahreshauptversammlung zum 2. Vorsitzenden der FT gewählt wurde und sich dieser Aufgabe konzentriert widmen wollte, übergab er die Abteilungsführung an Holger Ernst. Von 1979 an übernahm Johannes Merkel diese Aufgabe, bis er sie Anfang 1982 aus beruflichen Gründen in die Hände von Wolfgang Schneider legte. Holger Ernst leitete die Abteilung dann noch einmal von 1986 bis Ende 1988. Wer damals schon dabei war, erinnert sich sicherlich noch daran, mit welch großem Einsatz Holger, Harmes und Wolfgang der Abteilung in allen Bereichen zur Verfügung standen und auch ihr Motor waren. Zusätzlich zu ihrer Spielertätigkeit und der Abteilungsorganisation standen sie auch viele Jahre als Trainer in der Turnhalle. Im Dezember 1988 übernahm Gabi Schmäschke die Verantwortung für die Volleyballsparte. Sie trägt sie noch immer gern, denn sie wird dabei von sehr aktiven und engagierten Volleyballerinnen und Volleyballern unterstützt.

3. Die sportlichen Erfolge
1972/73 steckte das Volleyballspiel in Schleswig-Holstein noch in den Kinderschuhen, und die Zahl der Mannschaften, die an einer Punktrunde teilnahmen, ist mit heute nicht zu vergleichen. So war es auch noch erlaubt, in gemischten Mannschaften anzutreten. Im erstem Spieljahr, das die FT-Mannschaft mitmachte, spielte daher auch eine Frau mit.
Der erste große Erfolg der Abteilung wurde im Februar 1977 gefeiert. Erst zu Saisonbeginn von der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufgestiegen, besiegte die Herrenmannschaft in einem nervenaufreibenden Spiel den Oldenburger SV mit 3:2 und schaffte damit den Durchmarsch in die Verbandsliga Süd (heute Landesliga Süd). Diesen Erfolg erkämpften damals Günther Liedtke, Johannes Merkel, Wolfgang Hansen, Asmus Thomsen, Hans Lembke, Rainer Kopenhagen, Holger Ernst, Klaus Hintz, Stefan Taubiz, Knut Löck und Werner Mutz. Vielleicht können sich einige Vereinsmitglieder noch an den einen oder anderen Spieler erinnern. Lediglich Klaus „Kater" Hinz ist heute noch als Turnierspieler aktiv. Seit Oktober 1976 nahm auch eine Damen-Mannschaft der Freien Turnerschaft am Punktspielbetrieb teil. Aus dieser sehr jungen Mannschaft, die gegen etablierte Mannschaften wie FT Adler Kiel, SW Elmschenhagen und TSV Schönberg spielte, seien stellvertretend Huberta (Hubsi) von der Lancken, Susanne Ludwig, Vera Ernst und Kirsten Möller genannt.
Hubsi blieb der Abteilung viele Jahre lang treu und auch Susanne Ludwig (heute Voß), seit 1989 Jugendwartin des Vereins haben viele Jahre bis hin zur Oberliga für die FT gekämpft. Vera, seit vielen Jahren im Vereinsvorstand tätig, ist heute noch bei den Hobbyisten aktiv. Kirsten Möller, die sich zur Top-Zuspielerin entwickelt und mehrere Jahre in der Bundesliga gespielt hat, kehrte dennoch für die eine oder andere Saison in die FT zurück. Auch Petra und Martina Reblin, die beiden Töchter des amtierenden Vereinsvorsitzenden, gehörten zu den ersten pritschenden Damen des Vereins. In der Saison 77/78 erlebte die Volleyballabteilung einen großen personellen Aufschwung. 2 Herren-, 2 Damen- und 3 (!) Jugendmannschaften konnten zum Punktspielbetrieb gemeldet werden. Die Kleinsten, das heißt die männliche D -Jugend im Alter von 10 - 12 Jahren wurden in der Folgesaison zu Stars der Abteilung. Sie errangen den Titel eines Vize-Landesmeisters.

Bei der Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften traf man dann jedoch auf Gegner, die schon mehr Spielpraxis mitbrachten und blieb ohne Erfolg. Für diese Mannschaft meldeten sich auch die beiden 1000. Mitglieder bei der Freien Tumerschaft an. Es waren die damals 10jährigen Zwillingsbrüder Hansjörg und Stefan Ullerich. Die Saison 1979-80 bescherte der Abteilung erneut einen Grund zum Feiern. Als Tabellenzweiter in der Verbandsliga Süd gewann die 1. Herrenmannschaft ein packendes Aufstiegsspiel gegen Schleswig und erreichte den Aufstieg in die Landesliga. Wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte das gute auch außersportliche Klima in der Mannschaft. Einer der Spielertrainer, Heino
Andritter-Witt, reiste sogar aus Hamburg zum Training an.
Am Ende der Saison 80/81 mussten die Herren leider in die Verbandsliga und die Damen in die Bezirksklasse absteigen, dennoch blieb die Abteilung nicht ohne Erfolg. Die von Rainer Kopenhagen trainierte männl. C -Jugend errang in der Meisterschaft den 3. Platz.
Die 2. Herrenmannschaft sorgte in der folgenden Saison für einen positiven Abschluss. Mit den Spielern Olaf Hell, Lutz Kipp, Ralf Berghofer, Claus Dieter Schwarten, Jens Löhndorf, Christian Nath, Wolfgang Schneider und Ernst-Dieter Buck gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.
Im Dezember 1982 wurde in der Vereinszeitung bekannt gegeben, dass die Volleyball-Verbandsliga-Mannschaft der FT gut gerüstet - auch mit neuen Trikots - in die Saison 1982/83 gehen würde. Das sollte sich dann im Frühjahr 1983 auszahlen. Mit Spielertrainer Jürgen (Tulle) Tullney und den Zugängen Michael Bremer (Ellerbek) und Klaus Duda (Gaarden) gelang der Mannschaft der Aufstieg in Schleswig-Holsteins Landesliga. Für diese hervorragende Leistung wurde das Team, zu dem auch Arthur zu Eulenburg, Wolfgang Hansen, Arne Kähler, Hans Jürgen (Hölcki) Hölck, Hans-Peter Terpenowitz, Hannes Merkel und Olaf Hell gehörten, bei der Jahreshauptversammlung 1984 als „Mannschaft des Jahres 1983" innerhalb der Freien Turnerschaft ausgezeichnet.

In diesen Jahren verfügte die Volleyballabteilung der FT Preetz über die leistungsstärkste und vielseitigste Volleyballabteilung im gesamten Kreisgebiet Plön. Von der Hobbymannschaft bis hin zur 1. Herrenmannschaft spielten Mädchen, jungen, Frauen und Männer in 6 Mannschaften in der Freien Turnerschaft und pflegten in und außerhalb der Turnhalle ein intensives Miteinander. 1984 ging es leider für die 1. Mannschaft wieder zurück in die Verbandsliga, doch zum Trost kletterten die 1. Damen mit ihrem Trainer Holger Ernst von der Bezirksklasse in die Bezirksliga. Besonders spannend in der folgenden Saison gestalteten sich die so genannten „Ortsduelle" mit den Damen des PTSV.
Für beide Herrenmannschaften zeigte sich die Saison 84/85 eher rabenschwarz. Mitverursacht durch einschneidende personelle Veränderungen erfolgte der sportliche Absturz, und so war man im Erwachsenenbereich bis zum April 1987 für die FT nur noch bis hin zur Bezirksliga vertreten. Für den größeren sportlichen Erfolg sorgten in diesen Jahren zunächst die „Oldies". Hatten sie sich 1986 bei den Senioren-Landesmeisterschaften in Brunsbüttel noch mit dem 3. Platz zufrieden geben müssen, so verbesserten sie sich 1987 und wurden in einem packenden Finalkampf gegen einen übermächtigen Kaltenkirchener SV, der mit immerhin 5 Regionalligaspielern antrat, Landesvizemeister. Damit hatten sich Heino Andritter-Witt, Klaus Hintz, Ernst Jürgen Buck, Wolfgang Schneider, Helmut Nendza, Hannes Merkel, Wolfgang Hansen, Reiner Kopenhagen und Holger Ernst die Teilnahmeberechtigung für die Norddeutschen Seniorenmeisterschaften in Berlin erkämpft. Dort traf man dann allerdings auf den damaligen „Adel" des deutschen Volleyballsports wie z.B. den HSV mit National- und Bundesligaspieler Klaus Meetz. Immerhin konnte man die Bremer und Kaltenkirchener hinter sich lassen, und das war schon ein beachtlicher Erfolg. 1988 verteidigten unsere Senioren den Titel des Landesvizemeisters erfolgreich und auch die erstmals angetretenen Seniorinnen machten es ihnen prompt nach. In der 1. Damenmannschaft ging die Leistungskurve ab 1987 wieder steil nach oben. In

 den Qualifikationsspielen gegen den MTV Leck sicherte sie sich mit Trainer Holger Ernst den vielumjubelten Aufstieg in die Landesliga. Trotz Verletzungspech am Beginn der Saison hatte sich der hervorragende Zusammenhalt in dieser Mannschaft ausgezahlt. Die Spielerinnen Andrea (Bickus) Bickel, Christina Bracker, Regine Breitenfeld, Christel Fröhlich, Susanne Ludwig, Ulrike (Tiffy) Merkel, Telse Möller, Erika Schepp, Irene Schulz, Gaby Schmäschke, Marion Schumann und Beate Stabenow erinnern sich sicherlich noch gern daran. Da Gemeinschaft bekanntlich stark macht, vollzogen sie auch gleich noch den Durchmarsch in die Verbandsliga. Die Herren trugen ebenfalls zur positiven Abteilungsbilanz bei, indem sie endlich mit Trainer Henning Ingwersen und verstärkt durch das Plöner Talent Arne Rehse den Wiederaufstieg in die Landesliga schafften.
Die Damen der Abteilung setzten auch 88/89 ihren Erfolgskurs fort. Unter der neuen Trainerin Irene Schulz gelang der 2. Damenmannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga. Mannschaftsführerin Bianca (Mini) Heinemann, damals schon 12 Jahre dabei, nannte ihre Crew liebevoll „Chaos-Haufen". Mit ihr spielten damals Sybille (Bille) Kaesbach, Pascal (Passi) Emrich, Birgit Dibbern, Manuela (Manu) Lucka, Regine Schütze geb. Breitenfeld, Nadja Nendza, Beate Klonikowski (wenn nicht gerade verletzt oder beim Korbball) und in der Rückrunde reaktiviert Ursula Rickert, die vorher ebenfalls schon viele Jahre als Spielerin und in der Abteilungsorganisation aktiv war.
Die 1. Damenmannschaft wurde nach den 2 Aufstiegen in Folge auch zum Shooting-Star in der Verbandsliga. Sie erkämpfte sich den 2. Tabellenplatz. Der Lohn war die Auszeichnung „Mannschaft des Jahres" in 1988 und 1989 und der dritte Aufstieg in Folge. Außerdem wurde die
Jugendspielerin Nadja Nendza, die in den Landesauswahlkader der C-Jugend einberufen worden war ebenfalls zur „Sportlerin des Jahres" gekürt..
In der Serie 89/90 vertraten sie die Freie Turnerschaft in der Oberliga, in der Mannschaften aus Hamburg und Schleswig-Holstein spielten. Hier wurde nun z.B. gegen Lurup, Sasel oder Langenhorn hart und schweißtreibend um Punkte geschmettert und gebaggert. Volleyballerische Höhenluft zu schnuppern war schon etwas Besonderes, wenn auch die Gegnerinnen so manches Mal trotz ungebrochenen Kampfgeistes die Spielzeit ziemlich kurz gestalteten. Die Saison wurde zwar mit dem vorletzten Platz abgeschlossen, aber das war kein Grund zum Traurig sein, weil die Oberliga für 1990 seitens des Volleyballverbandes aufgelöst wurde, und somit alle Mannschaften in die Verbandsliga übernommen wurden. Für die Herren um

Spielertrainer Fabian Halbe wirkte sich die Oberligaauflösung jedoch verhängnisvoll aus, denn der 6. Tabellenplatz in der Landesliga reichte für den Klassenerhalt nun nicht mehr aus und da die Relegationsspiele verloren gingen, maßte man sich enttäuscht in die Bezirksliga verabschieden. Zur damaligen Mannschaft gehörten neben Fabian Halbe auch Ulf Prange und Volker Nitz (beide leiteten später erfolgreich das Damentraining) sowie Dierk Tiessen, Hans Jürgen Hölck, Helmut Nendza und die einst aus der Jugend hervorgegangenen Andreas Zöllner, Garsten (Galle) Meißner und Dirk (Schusch) Buttgereit.
Mit dem neuen Trainer, FT-Urgestein Heino Andritter-Witt, und den Neuzugängen Michael Koch, Jan Mokros und Matthias Bonse aus Plön und Sönke Evers aus Raisdorf schaffte man jedoch 1991 den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga, in der man heute noch spielt. Traumziel ist ein Aufstieg in die Verbandsliga, aber leider mussten die Herren, zu denen sich in den letzen Jahren auch noch Uli Brandenburg und Sven Carstensen gesellten, sich mehrfach mit dem undankbaren 3. Platz zufrieden geben. Doch auch diese Leistung ist nicht zu unterschätzen, zumal der Mannschaft seit Jahren ein externer Trainer und Coach fehlt. Im Jubiläumsjahr steht die 1. Herren 3 Spieltage vor Saisonende an der Spitze.
Bei den Damen beendeten mehrere Spielerinnen nach dem Wegfall der Oberliga ihre aktive Volleyballzeit. So musste eine neue Verteilung der verbliebenen Spielerinnen auf 2 Mannschaften erfolgen. Das führte dazu, dass ein geschwächtes Team in der Verbandsliga auftrat und eine starke Mannschaft in der Bezirksliga spielte. So richtig gelohnt hat sich diese Umstrukturierung aber nicht, denn die 1. Damen mussten in die Landesliga absteigen, während die 2. Damen den Aufstieg in diese schafften. Da die Hälfte der Spielerinnen sich aber entschloss, nicht mehr am Punktspielbetrieb teilzunehmen, musste das 2. Startrecht an den Verband zurückgegeben werden. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Damen zur „Fahrstuhlmannschaft". Zunächst ging es 1992 mit Trainer Ulf Prange und verstärkt durch die bundesligaerfahrene Kirsten Möller wieder zurück in die Verbandsliga. Dafür gab es wieder einmal die Auszeichnung „Mannschaft der Jahres 1992" der Freien Turnerschaft.
Im März 1993 fuhren die Damen dann wieder eine Etage tiefer in die Landesliga, aber gemeinsam mit Trainer Volker Nitz und verstärkt durch Petra Koch, Birte Rehse und Patricia Wespel wurde hart am Wiederaufstieg gearbeitet, der dann auch 1994 prompt folgte. Mehrere Schwangerschaften und verletzungsbedingtes Laufbahnende ließen sich personell jedoch nicht ausgleichen, so dass 1996 die Mannschaft vom Wettkampfbetrieb zurückgezogen werden musste. Hochklassiger Damenvolleyball ging so bedauerlicherweise für die FT verloren. Die 1991 neu gebildete 2. Herrenmannschaft mit Spielern aus Plön, Ascheberg und Kalübbe schien und scheint am „Fahrstuhlfahren" der Damen Gefallen gefunden zu haben. Nach zwei Aufstiegen in Folge bewegen sie sich im Pendelverkehr zwischen Bezirksliga und Bezirksklasse.

E-Jugend männlich

Wolfgang Schneider, Fabian Halbe, Erika Schepp, Irene Schulz, Michael Koch - dies sind nur einige Namen von Trainerinnen und Trainern, die sich über viele Jahre hinweg in der Jugendarbeit engagiert haben. Dieser Einsatz muss ganz besonders anerkannt werden, denn es ist nicht immer leicht die jugendlichen bei der Stange zu halten, Oft stellt sich der Erfolg nur nach kleinen geduldigen Schritten ein. Nachdem über viele Jahre hinweg mit verschiedenen Mannschaften der weiblichen und männlichen Jugend (A+B) am Spielbetrieb des Volleyballverbandes teilgenommen wurde, wurde im Februar 1991 mit Trainer Klaus Schmäschke und Co-Trainerin Nadja Nendza ein Neuaufbau mit Mädchen und jungen von 7-10 Jahren gestartet. Gleich in ihrer ersten Wettkampfsaison erkämpfte sich die männliche E -Jugend 1992 den 3. Platz der Landesmeisterschaften.
Diesen Erfolg wiederholte sie 1993. Die Mädchen der D -Jugend setzten 1994 noch eins drauf und eroberten den jubelnd gefeierten, nicht erwarteten Titel eines Vizelandesmeisters. Besonders im Jugendbereich gibt es immer wieder Umstrukturierungen, sei es aus Altersgründen oder dass wieder einmal ein neues Hobby entdeckt wird. So bringt nun Michael Koch jetzt neuen E- und D-Mädchen das Baggern und Pritschen bei, peilt weitere Erfolge für die Abteilung, aber vor allen Dingen Spaß für die Kinder an.

E-Jugend weiblich

Ein Bereich der Abteilung wurde bisher nicht bedacht, aber er war wichtig und war mal mehr und mal weniger immer da, die Hobbyisten. Da sie nur zeitweise an Hobbypunktrunden teilnah
men, lassen sich ihre Erfolge auch nicht in Tabellenplätzen benennen. Den größten Erfolg, den man beim Sport erzielen kann, hatten sie auf alle Fälle, nämlich den Spaß, den Volleyballwütige nun mal haben, wenn sie den weißen Ball baggern, pritschen und über das Netz ballern.

4. Das gesellige Miteinander
Ein alter Spruch heißt: „Wo mag ich sein? - In meinem Verein!". Das liegt sicherlich nicht nur an dem gemeinsam betriebenen Sport, sondern auch an den vielen zwischenmenschlichen Begegnungen, die man dort erleben kann.
Da sind zum einen die Turniere! Wer will sie zählen, all die Wochenendfahrten die unternommen wurden, um alte und neue Bekannte zu treffen und ohne Punktspielstress um die Wurst zu spielen? Zwar wurde auch hier volleyballerisch viel geleistet, aber im Vordergrund standen der Spaß und das gemeinsame Feiern. Eine der ersten Begegnungen dieser Art war wohl das „grenzenlose Spiel" 1977 in Gudow, bei dem eine Flasche Korn gewonnen wurde. Und wer erinnert sich noch an den „Erdteilkampf Preetz gegen Amerika" am Strand von Lippe, bei dem sich die amerikanische Mannschaft aus in Lütjenburg stationierten Soldaten zusammensetzte? Egal ob auf internationalen Turnieren in Odense und Aarhus oder ob in Kirchrode, Lübeck, Kiel, Düsseldorf, Hannover, Braunschweig, Brunsbüttel, Bremen, Heide, Damshagen..., die FTer zeigten immer ihre Qualitäten

Hannover 1983

 in Fröhlichkeit und Ausdauer. Zu einem kleinen, aber ganz besonders feinen Turnier waren einige „alte" Preetzer im Mai 1987 nach Neumünster eingeladen. Abteilungsgründungsvater Asmus Thomsen feierte seinen 50. Geburtstag, und ihm zu Ehren wurde ein AsmusT homsen Jubiläumspokal ausgespielt. Aufmerksame Leser werden errechnet haben, dass Asmus im FT Jubiläumsjahr wieder einen runden Geburtstag feiert. Dazu ein herzlicher Glückwunsch der Abteilung.
Ein ganz besonderes Highlight war und ist stets das Turnier am ersten Augustwochenende bei den belgischen Freunden von Rikjevoc in Hoogstraaten. Trotz des guten Essens, mit dem die Mamsellen dort verwöhnen, ist die Erschöpfung nach 2 fast schlaflosen Nächten ziemlich groß.
Aber auch als Ausrichter eigener Turniere zeigt die Abteilung Format. So wurde von 1975-1990 jedes Jahr in der Blandfordhalle das in seiner Art einmalige Kreisvolleyballpokalturnier veranstaltet. Seit 1981 findet jährlich im Frühjahr ein großes Turnier statt, zu dem über viele Jahre hinweg auch die Freunde aus Dänemark, Schweden und Belgien anwesend waren. Passend zur Schusterstadt Preetz und weil der Sieger einen handgravierten 1,5 Liter Glasstiefel gewann, hieß das Turnier viele Jahre lang „Stiefelcup". Inzwischen heißt es aber nur einfach Osterturnier. Nach wie vor erfreut es sich aber großer Beliebtheit und ist schon ein fester Bestandteil der Terminplanung unserer Gäste geworden. Spielen in der Blandfordhalle, schlafen und essen in den Klassenräumen der gegenüberliegenden Realschule und schwoofen um die Ecke im „Schützenhof" -, das ist eine gute Kombination. Mit 170 Volleyballwütigen wurde die äußerste Kapazität erreicht, da waren die Organisatoren und die helfenden Hände schon stark strapaziert.

Turnierbetrieb beim Schustercup 1901

Ein ganz besonderes Erlebnis war es, als 1990 - erstmals nach der Wende - Mannschaften aus der ehemaligen DDR, und zwar aus Wismar und Ostberlin, an diesem Turnier in Preetz teilnahmen. Die guten Beziehungen zum Nachbarverein PTSV und dessen Volleyballabteilung werden jährlich beim „Schustercup" deutlich, denn hier sind die FT-Volleyballer Stammgäste. Ganz besondere Gäste hatte die Volleyballabteilung 1982 und 1983. Zuerst kamen spielstarke Juniorinnen von Strizkov Prag zu Besuch, mit denen Udo Karkowski zufällig auf einem Autobahnparkplatz Bekanntschaft geschlossen hatte. Als annähernd angemessene Gegner wurden zu dieser Freundschaftsbegegnung noch die Landesligadamen des TuS Gaarden dazugeladen. Nach den Spielen gab es ein gemütliches Abendessen im Vereinsheim, nachdem bereits nachmittags in einer Blitzaktion für ein Nachtlager in der Friedrich-Ebert-Halle gesorgt wurde. Ebenfalls aus Prag kamen 1983 zwanzig Tschechen des Vereins „Kompressory", mit denen nach einem Einkaufsbummel durch Kiel ein kleines Freundschaftsturnier ausgetragen wurde. Ebenso wie die 1. Herren hatte auch Landesvizemeister FT-Adler Kiel keine Chance gegen die souverän aufspielenden Tschechen.
Zu den jährlich wiederkehrenden Aktivitäten der Volleyballabteilung gehörte von 1977-91 auch ein Trainingslager in Lindewitt. Dort machte man sich auf dem Trimmpfad, beim Fußballspielen und beim Konditionstraining in der Halle fit für die kommende Saison. Es wurde stets viel geschwitzt, aber auch die Freizeitgestaltung ließ keine Wünsche offen. Eine der Volleyballerinnen wurde 1986 in der Dorfdisco sogar zur „Miss Lüngerau" gekürt.
Jemandem, der noch nie auf einem Landes- oder Bundesspielfest war, kann man die Erlebnisse und vielfaltigen Eindrücke der Teilnehmer eines solchen Sportspektakels im Nachhinein nicht beschreiben. Während einer Turniade ist die ausgestaltende Stadt fest in der Hand der Sportler. Zweimal nahmen FT-Volleyballer mit jeweils 2 Mixed-Mannschaften an einem Landesturnfest statt: 1985 in Itzehoe und 1989 in Rendsburg. Zur Turniade nach Rendsburg stellte der Vorstand sogar die Vereinsfahne zur Verfügung, die nach dem Festumzug zu einer bestimmten Schule gebracht werden musste, um dort bis zum Ende des Turnfestes in sicherer Verwahrung zu bleiben. Das fröhliche Miteinander, auch außerhalb der sportlichen Aktivitäten, wird in der Volleyballabteilung seit eh und je gepflegt. Anlässe gab es immer genügend: Siege, Geburtstage, Hochzeiten, bestandene Examen, Weihnachten, Fasching oder einfach schönes Wetter.
Berühmt (berüchtigt?) war über Jahre das Hammelessen bei Hans Lemke in Treufeld, aber auch der Weihnachtsgrünkohl, sei es nun beim Ehepaar Kohrt in „Kathrins Gaststätte" oder im Vereinsheim fand immer regen Zuspruch. Bis in die frühen Morgenstunden ging es auch, als mit der Tischtennisabteilung gemeinsam Lumpenball gefeiert wurde. Es gab tolle Kostüme zu sehen und die Anhänger des kleinen und großen weißen Balles bewiesen bei Rübes Disco ihre gute Kondition.
Radtouren und Vatertagswanderungen mit Kind und Hund erfreuten sich auch großer Beliebtheit, besonders wenn ein Picknick eingeplant war oder wenn als Ziel der Gulaschtopf von Andreas Erzberger in Kreuzfeld lockte. Manchmal kam man auch vom rechten Wege ab, so geschehen, als Petrus von oben und Klaus Hintz unten das geplante Picknick am Schierensee sabotierten. „Kater" war es einfach zu nass, und so soll er heimlich an

 der Abfahrt zur Perdöler-Mühle die Luft aus seinem Hinterreifen gelassen haben. Anschließend soll es dann in der Mühle sehr lustig zugegangen sein.
Ein Erlebnis ganz besonderer Art hatten 20 Abgesandte der Volleyballabteilung im September 1989. Bereits 1987 hatte Holger Ernst sich für die Sparte als Zuschauer einer Sportsendung beim NDR beworben. Nach über zwei Jahren kam nun eine Einladung mit 20 Eintrittskarten für eine „Sport 3" Sendung in den Hamburger NDR-Studios. Es war schon sehr interessant, einmal live dabei zu sein, und da man ja nicht alle Tage im Fernsehen zu sehen ist, liefen natürlich zu Hause einige Videorecorder mit. Die Volleyballer und Volleyballerinnen der Freien Turnerschaft Preetz waren sportlich immer vielseitig, zeigten sich auch läuferisch stark, beherrschten ihr Fahrrad perfekt, bewegten sich sicher und kreativ auf jedem Parkett und gingen auch im Raisdorfer Schwimmbad nicht unter. So konnte man sie auch einmal im Jahr im Vereinsheim eine gar nicht so ruhige Kugel schieben sehen. Zum Glück hat die Kegelbahn keinen Schaden genommen.
Harte Entscheidungskämpfe in den Disziplinen Tauziehen, Sackhüpfen, Wäscheaufhängen, Schubkarrefahren, Hufeisenwerfen und rohe Eier werfen und fangen wurden an einem Spätsommertag 1989 am Lanker See ausgetragen, als sich die Abteilung unter dem Motto: „Die Alten verwöhnen die jungen" mit viel Kuchen und Grillwurst zusammenfand. Ein schöner Tag war es !!! Und ein Bekenntnis dafür, dass auch für die Zukunft nicht nur die Begeisterung für den Volleyballsport erhalten bleiben soll, sondern darüber hinaus ein echtes Interesse an und Freundschaft mit den Menschen, mit denen wir ihn zusammen betreiben.


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